Zahnwurzelhandlung und damit den Zahn erhalten

Ein heftiger Schmerz pocht im Backenzahn. Bakterien sind bis in das Zahninnere gelangt. Sie sind für die Entzündung des Nervs im Wurzelkanal verantwortlich. Eine Zahnwurzelbehandlung wird notwendig.

  • Dringen Bakterien in das Zahninnere ein, kann sich der Nerv entzünden.
  • Eine Wurzelbehandlung kann Zahn erhalten.
  • Der Zahnarzt reinigt und füllt den Wurzelkanal

Hat der Zahnarzt früher durch eine Wurzelentzündung stark geschädigte Zähne gezogen, entfernt er heute die Bakterien vollständig, um den Zahn zu erhalten.

Karies meist die Ursache

Ursache einer Entzündung des Nervs im Wurzelkanal ist meist eine tiefe Karies. Aber auch bei abgebrochenen Zähnen durch einen Unfall können Bakterien in das Innere des Zahns gelangen. Bleibt die Entzündung unbehandelt, können sich die Bakterien über die Wurzelspitze in das umliegende Gewebe weiter ausbreiten.

Die klassische, schmerzhafte „dicke Backe“ mit Eiteransammlung kann entstehen. Auch ein schmerzloses Absterben des Zahnnervs ist möglich. Dabei kann die lokale chronische Entzündung zur Belastung des ganzen Körpers führen. Zur Diagnostik ist eine Röntgenuntersuchung notwendig.

Wurzelkanalbehandlung kann Entzündung stoppen

Um die Entzündung des Zahnnervs zu stoppen und den Backenzahn zu erhalten, kann der Zahnarzt eine Zahnwurzelbehandlung durchführen. „Die Erfolgsaussicht einer Wurzelkanalbehandlung ist sehr gut, wenn der Zahnnerv zwar entzündet, die Entzündung aber noch nicht auf den Knochen übergegangen ist“, verdeutlicht Privatdozent Dr. Thomas Schwarze, Hannover.

„Ist der Knochen bereits entzündet und der Zahnnerv abgestorben, kann durch eine Wurzelkanalbehandlung in sehr vielen Fällen der Zahn auch erhalten werden.“ Der schnelle Gang zum Zahnarzt lohnt sich also in jedem Fall.

Was passiert bei einer Wurzelbehandlung?

Zur Vorbereitung der Zahnwurzelbehandlung kann der Zahnarzt ein kleines elastisches Tuch um den Zahn anbringen. Dieser sogenannte Kofferdam hält den Zahn während der Wurzelbehandlung frei von Speichel sowie Bakterien und erleichtert die Behandlung. Zu Beginn der Behandlung eröffnet der Zahnarzt den Zahn meist unter lokaler Betäubung.

Eine Zahnwurzelbehandlung ermöglicht es, Zähne zu erhalten. Mit einer Wurzelkanalbehandlung behandelt der Zahnarzt das Innere des Zahns. Ist der „Nerv“ durch Karies oder einen Unfall erkrankt, wird der Zahn aufgebohrt, um die Zahnwurzel zu behandeln und den Zahn zu retten.

Er entfernt das infizierte Gewebe mit sehr dünnen Instrumenten. Zusätzlich spült der Zahnarzt den Wurzelkanal mit einer antibakteriellen Lösung. Gleichzeitig kontrolliert er anhand von Röntgenbildern den Erfolg der Behandlung. Elektronische Wurzelkanallängenbestimmungen sind bei der Behandlung hilfreich. Es können mehrere Sitzungen notwendig sein.

In der Zwischenzeit versorgt der Zahnarzt den Zahn mit einer antientzündlichen oder antibakteriellen Einlage und verschließt den Zahn provisorisch. Wichtig ist, möglichst alle Bakterien aus dem Kanal zu entfernen. Dann bekommt der Wurzelkanal eine bakteriendichte Füllung – meist aus Guttapercha, einer gummiartigen Masse.

Zahn endgültig versorgen

Um den Zahn komplett wieder herzustellen und das erneute Eindringen von Bakterien zu verhindern, bekommt er abschließend eine endgültige Füllung. Oft wird er jedoch mit einer vom Zahntechniker individuell angefertigten Krone oder Teilkrone aus dem Dentallabor versorgt. Nach sechs bis zwölf Monaten zeigt eine Röntgenaufnahme, ob die Wurzelkanalbehandlung erfolgreich war.

Sollte dies nicht der Fall sein, lohnt es sich oft, die Behandlung zu wiederholen. Manchmal ist es nötig, mit einer sogenannten Wurzelspitzenresektion die Wurzelspitze operativ freizulegen und das entzündete Gewebe zu entfernen.


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Zahnwurzel ©proDente e.V.
Mann bei der Behandlung ©Dirk Kropp

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