Vor- und Nachteile der Eigenhaartransplantation

Der Scheitel wird immer lichter, die Geheimratsecken größer und die kahlen Stellen am Kopf breiten sich aus – Haarausfall ist für viele Betroffene eine echte Belastung. Vor allem beim erblich-hormonell bedingten Haarausfall ist man in der Regel machtlos und die einzige Behandlungsmöglichkeit, die bleibt, ist eine Haartransplantation. Im Folgenden schauen wir uns die Vor- und Nachteile der Eigenhaartransplantation etwas genauer an.

Wie funktioniert eine Haartransplantation und Eigenhaartransplantation?

Bei einer Haartransplantation bzw. Haarverpflanzung werden gesunde Haarwurzeln des Patienten entnommen und an einer kahlen oder dünn behaarten Stelle wieder eingesetzt. Da die Haarwurzeln vom Patienten selbst stammen, wird diese Methode Eigenhaartransplantation genannt.

Bei einer Eigenhaartransplantation handelt es sich zwar um einen kosmetischen Eingriff, der medizinisch nicht unbedingt notwendig wäre, aber bei vielen Betroffenen von erblich bedingtem Haarausfall ist der psychische Leidesdruck, der durch den Haarausfall entsteht, so groß, dass dieser Eingriff mehr als gerechtfertigt ist.

Mithilfe einer Haartransplantation können Geheimratsecken wieder aufgefüllt, der Haaransatz nach vorne verlagert und dem Haarverlust entgegengewirkt werden.

Vorteile, Nachteile und Möglichkeiten einer Eigenhaartransplantation.

Was generell für und gegen eine Eigenhaartransplantation spricht, welche Punkte beachtet werden müssen und mit welchen Risiken zu rechnen ist, versuchen wir nachfolgend zu klären.

Vorteile einer Haartransplantation

Neben den Nachteilen gibt es natürlich eine ganze Reihe an Vorteilen, zum Beispiel, dass eine Eigenhaartransplantation die einzige wirksame Methode ist, um erblich-hormonell bedingtem Haarausfall entgegenzuwirken. Außerdem können kahle Stellen nach einem Unfall oder einer Verbrennung wieder aufgefüllt werden.

Wenn man den Eingriff von einer zertifizierten Klinik im Ausland durchführen lässt, kann man einiges an Kosten einsparen. So hat sich mittlerweile die Eigenhaartransplantation in der Türkei besonders etabliert und wird von Spezialisten durchgeführt.

Bei erfahrenen Ärzten stellt der Eingriff fast kein Risiko dar und es ist nur in seltenen Fällen mit Komplikationen zu rechnen. Die Kopfhaut ist gut durchblutet, weshalb das Infektionsrisiko durch Keime oder Bakterien sehr gering ist.

Die Haare werden in der Regel aus dem Haarkranz, der sogenannten „Safe Zone“, entnommen, wo genug Eigenhaar vorhanden ist. Außerdem fallen die transplantierten Haare nicht mehr aus und können zudem von anderen Körperteilen entnommen werden, wobei jedoch die unterschiedliche Haarstruktur zu beachten ist.

Es gibt heute verschiedene Methoden der Haartransplantation, die sehr gute Ergebnisse versprechen. Vor allem zwei Techniken haben sich besonders etabliert: die FUT-Methode und die FUE-Methode. Beide Verfahren haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Nachteile und Risiken einer Haartransplantation

Als Erstes sollte man sich klarmachen, dass eine Eigenhaartransplantation nicht billig ist und in Deutschland bei einer Großglatze bis zu 15.000 Euro kosten kann. Zudem kann es vorkommen, dass nicht alle transplantierten Haare anwachsen.

Durch eine Haartransplantation bekommt man nicht mehr Haare, denn es kommen keine neuen Haare hinzu, sondern die vorhandenen Haare werden lediglich auf dem Kopf umverteilt und die Lücken sind nicht immer unsichtbar.

In wenigen Fällen können Komplikationen auftreten wie Blutungen, starke Schwellungen oder ein Gewebetrauma (Shock-Loss) im Entnahmebereich, wobei es zu einem Haarausfall rund um die Wunde kommt.

Die transplantierten Haare fallen nicht mehr aus, was im Alter zu einem Problem werden kann, wenn alle Haare rund um die transplantierte Stelle ausgefallen sind. Dann können auch Narben wieder zum Vorschein kommen.

Die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation)

Die FUT-Methode wird auch als Streifentechnik bezeichnet. Bei dieser Technik schneidet der Arzt einen ganzen Hautstreifen mit darauf wachsenden Haaren aus der Kopfhaut des Patienten. Anschließend wird die Entnahmestelle mit Nähten oder Klammern verschlossen und die Haarfollikel werden aus dem Haustreifen extrahiert und an den kahlen Stellen eingepflanzt.

Vorteile der FUT-Methode
  • Es können viele Haare auf einmal entnommen und verpflanzt werden.
  • Der Kopf muss vor dem Eingriff nicht rasiert werden und man ist nach der OP schneller wieder gesellschaftsfähig.
  • Die Haarfollikel werden bei der Entnahme nicht geschädigt, weshalb die Anwuchsrate der transplantierten Haare sehr hoch ist.
  • Es ist eine hohe Dichte der verpflanzten Haare möglich.
Nachteile der FUT-Methode
  • Durch die Entnahme des Hautstreifens entsteht eine größere Wunde und somit eine Narbe.
  • Die Narben können eventuell bei einer Kurzhaarfrisur sichtbar sein.
  • Der Heilungsprozess kann schmerzhaft sein und einige Zeit dauern.
  • Durch die etwas größere Wunde ist das Risiko einer Entzündung höher.
  • Es kann zu einem Gewebetrauma (Shock-Loss) im Entnahmebereich kommen.

Die FUE-Methode (Follicuar Unit Extraction)

Die FUE-Methode wird heutzutage häufig der FUT-Methode vorgezogen, weil sie um einiges hautschonender ist. Bei der FUE-Methode werden vom Arzt einzeln sogenannte follikuläre Einheiten entnommen, die jeweils aus ein bis fünf Haaren mit ihren Wurzeln bestehen. Diese Haarfollikel werden dann an einer anderen Stelle eingepflanzt.

Vorteile der FUE-Methode
  • Bei der Entnahme entstehen nur kleine Wunden, die nicht genäht werden müssen.
  • Die Wunden heilen von selbst und hinterlassen keine Narben.
  • Die Gefahr eines Gewebetraumas ist gering.
  • Ein erfahrenes Operationsteam kann bei einem Eingriff zwischen 500 und 1000 Transplantate verpflanzen.
Nachteile der FUE-Methode
  • Vor der OP muss der gesamte Haarkranzbereich auf 1 mm rasiert werden.
  • Die FUE-Methode ist sehr zeitintensiv: Ein Eingriff kann einige Stunden dauern und es müssen unter Umständen mehrere OPs durchgeführt werden.
  • Es besteht das Risiko, dass Haarfollikel bei der Entnahme abgeschnitten werden und dadurch die Anwuchsrate beeinträchtigt wird.
  • Die FUE-Methode ist etwas kostenintensiver als die FUT-Methode.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine Haartransplantation, nach dem heutigen Stand der Medizin, einen relativ risikoarmen Eingriff darstellt, bei dem gute Ergebnisse erzielt werden können.

Wer den Eingriff von Fachärzten im Ausland durchführen lässt, kann zudem einiges an Kosten einsparen. Vor allem für Betroffene mit einem hohen psychischen Leidensdruck ist eine Haartransplantation eine echte Alternative.

Bildrechte: Pixabay.com ©kalhh (CC0 Creative Common)

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