Volkskrankheit Rückenschmerzen – das ISG-Syndrom

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, welche die meisten Bundesbürger zumindest einmal im Jahr erleben.

Ein Achtel aller Deutschen leidet an schweren Rückenschmerzen und ist damit in Lebensqualität und Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkt.

Obwohl es auch psychosomatische Rückenschmerzen gibt, haben die meisten Rückenschmerzen eine physische Ursache und werden nach der Diagnose entsprechend behandelt.

Etwa ein Viertel Prozent aller Patienten mit Schmerzen im unteren Rückenbereich leidet an Schmerzen im Ischiasgelenkbereich.

Als Übergangsstelle zwischen dem massiven Oberkörper und den vergleichsweise leichtgewichtigen Beinen ist das Ischiasgelenk sehr empfindlich.

Volkskrankheit Rückenschmerzen - ISG-Syndrom

Das Ischiasgelenk

Ist das Ischiasgelenk, das auch Liosakralgelenk genannt wird, betroffen, handelt es sich um das ISG-Syndrom, das Ischiasgelenksyndrom.

Der Arzt spricht hierbei auch von Störungen im Bereich des Kreuzbein-Darmbeins.

Das Ischiasgelenk verbindet die Wirbelsäule über mehrere Bänder mit dem Becken und dient darüber hinaus als Stoßdämpfer, weil es eine massive Krafteinwirkung von oberen Rumpf auf die Beine abfedern kann.

Dabei trifft die verwachsene Struktur des Kreuzbeins beidseitig auf das schaufelförmige Darmbein.

Frauen unterstützt das Ischiasgelenk bei der Geburt, denn dieses kann sich während der Geburt stark ausweiten.

Die Symptome der Krankheit

Beim ISG-Syndrom sind die Gelenkflächen ungünstig ineinander verkeilt und die Bänder, welche die Wirbelsäule mit dem Becken verbinden, verschoben.

Der Betroffene fühlt einen dumpfen Kreuzschmerz, der sich anfallartig äußern kann.

Da Menschen über zwei Ischiasgelenke verfügen und meistens nur eines der beiden Gelenke in Mitleidenschaft gezogen ist, tritt der Schmerz dann einseitig auf.

Der Betroffene kann das Gefühl haben, dass das eine Bein kürzer als das andere sei. Auch das Bücken fällt ihm schwer und ist – wenn überhaupt – nur noch eingeschränkt möglich.

Die Symptome können denen von einem Hexenschuss oder einer Bänderdehnung ähneln.

Die Abgrenzung nimmt der Facharzt nach der Anamnese vor. Ist sich der Arzt bei der Diagnostik unsicher, kann er auch eine MRT-Untersuchung anordnen.

Die Ursachen des ISG-Syndroms

Das ISG-Syndrom kann plötzlich durch eine massive Krafteinwirkung auf die Beine auftreten oder im Falle von altersbedingten Verschleißerscheinungen einen kontinuierlichen Verlauf einnehmen.

Bei einer massiven Krafteinwirkung sind Unfälle, Verhebungen, dauernde schwere Hebetätigkeiten, ein Tritt ins Leere sowie ruckartige Stoppbewegungen typische Ursachen für das Syndrom.

Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, wobei sich grundsätzliche Fehlstellungen gravierender auswirken, Stress und übertriebenes Sitzen.

Durch die Zunahme sitzender Tätigkeiten im Berufsleben durch die Digitalisierung nimmt die Erkrankung immer mehr zu.

Grundsätzlich schützen sportliche Fitness, welche die Lendenwirbel- und Beckenbereiche stärkt, vor dem ISG-Syndrom.

Die daraus resultierende Muskelbildung macht das Ischiasgelenk gegen Krafteinwirkungen widerstandsfähiger.

Bei der Schwangerschaft kann es ebenfalls zu einem ISG-Syndrom kommen.

Hierbei ist die hormonelle Umstellung verantwortlich, durch die sich die Bänder insgesamt lockern können.

Nach der Schwangerschaft sollte das Problem sich aber erledigt haben.

ISG-Syndrom – Die Behandlung

Da es sich beim ISG-Syndrom um eine Erkrankung mit einem hohen Kreis an Betroffenen handelt, sich die Therapien gegenüber dem Syndrom gut erforscht.

Üblicherweise ist der Orthopäde der Facharzt für diese Erkrankung, da es sich bei dieser um eine Fehlstellung des Stütz- und Bewegungsapparates handelt.

Der Orthopäde kann nun eine Physiotherapie verschreiben, durch die sich die Gelenke durch einen gekonnten Druck wieder einrenken können.

Es gibt gegen das ISG-Syndrom eine Vielzahl an körperlichen Übungen, die in der Physiotherapie, aber auch selbstständig absolviert werden können.

Eine weitere Therapie ist das Tragen einer Rückenorthese.

Dabei handelt es sich um ein dickes Band aus Zuggurten, das in Anpassung an den Schweregrad der Erkrankung um das Becken und Gelenk gezurrt wird.

Die Orthese lindert die Schmerzen, denn die Schmerzrezeptoren werden weniger gereizt.

Auch stabilisieren sich die Bänder wieder. Das Einrenken der Bänder wird dadurch unterstützt.

In vielen Fällen wirkt auch eine Akupunktur Wunder, um die Blockade zu lösen.

In schwereren Fällen kann auch eine Operation in Betracht kommen, um die verdrehten Bänder wieder in die richtige Position zu bringen.

Mehr Informationen zum ISG-Syndrom mit Selbsttest:

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