Parodontitis (Parodontose) immer konsequent behandeln

Eine Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, muss immer behandelt werden. Sonst kann sich bei Patienten der Kieferknochen zurückbilden und die Zähne können ausfallen.

  • Unbehandelt kann Parodontitis, Parodontose zu Zahnverlust führen.
  • Parodontitis eng mit Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen verknüpft.
  • Chronische Erkrankung, die dauerhaft Nachsorge erfordert.
Von Bakterien über Zahnstein zur Parodontitis, Parodontose

Verantwortlich für eine Parodontitis, Parodontose sind Bakterien, die an den Zähnen anhaften. Die Bakterien schließen sich zu einem Biofilm zusammen. Werden sie nicht durch die tägliche Mundhygiene entfernt, wachsen sie weiter und sind als weiche sowie harte Beläge (Zahnstein) auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen mit bloßem Auge sichtbar. Der Körper reagiert auf die Bakterien mit einer Zahnfleischentzündung.

So kämpft er gegen diese an. Das Zahnfleisch ist rot, geschwollen und kann leicht bluten. Besteht die Entzündung längere Zeit, kann es zum Einreißen des Verbundes zwischen Zahnfleisch und Zahnoberfläche kommen und es entstehen echte Zahnfleischtaschen. Je tiefer die Zahnfleischtaschen im Krankheitsverlauf werden, desto mehr Bakterien beherbergen sie und desto aggressiver sind diese.

Wie entsteht eine Parodontitis?

Auch können die Bakterien in die Blutbahn und ins Gewebe gelangen. Das kann weitreichende Folgen haben. „Die Parodontitis ist eng mit Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen verknüpft“, erklärt Dr. Michael Eremenko, Universitätsmedizin Greifswald.

„Insbesondere der Zusammenhang zwischen Parodontitis und einem erhöhten Herzinfarktrisiko ist bereits seit längerem bekannt. Wird eine Parodontitis behandelt, können Diabetes-Patienten besser eingestellt werden. Das mindert die Spätfolgen eines Diabetes.“ Auch Schwangere müssen eine Parodontitis behandeln lassen. Ansonsten erhöht sich das Risiko einer Frühgeburt.

Ohne Zahnbelag keine Entzündung

Ohne Zahnbelag kann sich bei den meisten Menschen keine Entzündung bilden. Der Zahnarzt oder eine speziell geschulte Mitarbeiterin entfernt daher zu Beginn einer Behandlung die harten und weichen Beläge in mehreren Sitzungen. Denn generell gilt: Sind die Zähne gründlich gereinigt, poliert und fluoridiert, siedeln sich Bakterien schwerer an und die Entzündung geht zurück.

Der Patient wird zudem intensiv in der Mundhygiene geschult. Das Ziel: verbessertes Zähneputzen zu Hause und intensiveres Reinigen der Zahnzwischenräume. Meist genügen diese Maßnahmen, um die Entzündung zu reduzieren.

Zahnfleischtaschen reinigen

Tiefe Zahnfleischtaschen mit vielen Bakterien reinigt der Zahnarzt mit Ultraschallgeräten und verschiedenen Handinstrumenten. Tritt trotz der bisherigen Therapie keine Veränderung ein, kann der Zahnarzt die Taschen erneut reinigen und zusätzlich ein Antibiotikum einsetzen. Weiterhin verbleibende tiefe Taschen behandelt der Zahnarzt chirurgisch. Dabei kann der Behandler besser in schwer zugänglichen Bereichen reinigen.

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Nachsorge ist Vorsorge

Eine Parodontitis ist eine chronische Erkrankung. Was heißt das für Patienten? Wer einmal an einer Parodontitis erkrankt ist, muss dauerhaft nachsorgen. Je nach Erkrankungsrisiko sucht der Patient den Zahnarzt zwei bis viermal pro Jahr auf. Ein Teil der Parodontitistherapie ist die Professionelle Zahnreinigung (PZR). Sie trägt zum langfristigen Erfolg der Behandlung bei. Auch präventiv empfehlen Experten eine regelmäßige PZR.


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Bild „Wie entwickelt sich eine Parodontitis?“ © proDente e.V./piabublies.de
Bild „Zahnarzt, Untersuchung“ © Dirk Kropp

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