Neues vom Hanf
Über Hanf wird viel geredet und das nicht erst seit gestern. Und das ist gut so! Denn viele Jahrzehnte wurde die Pflanze mit dem charakteristischen Blatt verteufelt, zu einer Droge für Hippies gemacht. Doch Cannabis, wie die Pflanze auch genannt wird, kann mehr als nur berauschen.
Die enthaltenen Wirkstoffe können vielfältig eingesetzt werden. Da auch die Forschung viele Jahre ausgesetzt war, müssen viele Entdeckungen erst wieder neugemacht werden oder überprüft werden.
Doch es zeigt sich: Cannabis ist vielversprechend. Viele Wirkstoffe und Produkte sind heute schon erhältlich. Und: Hanf kann auch in anderen Bereichen Probleme lösen.
Hanf – Ein Wundermittel?
An der Hanfpflanze ist vor allem die moderne Medizin sehr interessiert. Denn viele synthetische Wirkstoffe erfüllen zwar ihren Zweck, doch die Nebenwirkungen sind oft genauso schlimm.
Wie bei vielen anderen pflanzlichen Wirkstoffen beruht die große Hoffnung auch beim Hanf darauf, möglichst gut zu wirken, ohne schädliche Nebenwirkungen hervorzubringen.
In einigen Pilotstudien konnte die heilsame Wirkung des Cannabis bereits gezeigt werden. Recht gut erforscht ist dabei das CBD, das Cannabidiol.
Dieses hat anders als sein Gegenspieler THC keine berauschende Wirkung und ist daher auch heute schon freiverkäuflich. CBD-Produkte sind mittlerweile überall zu haben, so das ein richtiger Markt dafür entstanden ist.
Ein Wundermittel ist die Cannabispflanze aber nicht. Das wird gut und gerne behauptet, empirisch belegen lassen sich viele Behauptungen dennoch nicht.
Viele Cannabiswirkstoffe können Schmerzen lindern und lassen sich aufgrund der zusätzlich beruhigenden Wirkung und der geringen Nebenwirkungen sehr gut bei der Krebstherapie einsetzen. Krebs heilen kann die Pflanze aber dennoch nicht, noch nicht.
Denn das volle Potential der Cannabispflanze ist eben noch nicht ganz erforscht. Auch sind viele Inhaltsstoffe und deren Wirkung noch unerforscht.
Man geht davon aus, dass erst das Zusammenspiel der unterschiedlichen Wirkstoffe zu einer besonderen Wirkung führt. Doch viele Cannabissorten wurden auf hohen THC-Gehalt gezüchtet. Die ursprünglichen Hanfpflanzen müssen erst wiederentdeckt werden.
Mal weg von der Medizin
Cannabis wird sehr stark in einem medizinischen Kontext gesehen. Dabei kann es soviel mehr. Die Pflanze wächst schnell, ist relativ anspruchslos und kann günstig produziert werden.
Die Fasern der Hanfpflanze können beispielsweise für Textilien verwendet werden. Die anspruchsvolle Baumwolle, die Wasserreserven in den Anbauländern zunichte macht, könnte so ersetzt werden.
Und das sogar sehr kostengünstig. Hanf ist besonders in Regionen empfehlenswert, die über schlechte Böden verfügen. Das trifft auf sehr viele Zonen der Welt zu. Entwicklungsländer könnten so von der Hanfpflanze profitieren. Denn der Boden wird durch die anspruchslose Hanfpflanze sogar verbessert.
Vergleicht man zudem das Wachstum der Pflanze und die entstehende Biomasse, so wird man feststellen, dass kaum eine andere Pflanze an den Hanf herankommt.
Denkt man nun an die schwindenden fossilen Rohstoffe, so ist klar, dass Hanf ein enormes Potential für Biokraftstoffe hat. Statt Mais, der weniger effizient ist und zudem viel Wasser und Nährstoffe verbraucht, könnte Hanf genutzt werden.
Die Nutzung von Hanf würde zudem bestehende Waldgebiete schonen, denn auf gleicher Fläche kann mit der Pflanze mehr Biomasse produziert werden, als mit Mais oder vergleichbaren Pflanzen.
Im Zuge des Klimawandels wird man früher oder später auf den Hanf zurückgreifen müssen und die Verteufelung beenden. Denn Hanf ist vor allem eines: ein Zukunftsträger.
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