Mutterkraut – Das Frauenkraut

Das Mutterkraut gleicht in seiner äußeren Erscheinung der Kamille, doch trotz der starken Ähnlichkeit könnte der Unterschied in seiner Heilwirkung nicht größer sein.

Seinen Namen trägt die lang bekannte Heilpflanze, da sie früher zur Einleitung der Geburt genutzt wurde.

Genau wegen dieser Wirkung sollten schwangere Frauen heute auf die Einnahme verzichten.

Zu groß ist das Risiko einer Frühgeburt. Neben dieser Ausnahme handelt es sich bei Tanacetum parthenium jedoch um ein wahres Frauenkraut.

Menstruationsbeschwerden, Symptome der Wechseljahre und nach der Geburt.

In all diesen Situationen steigert die Anwendung das Wohlbefinden und lindert evtl. Beschwerden.

Mutterkraut mit weißer Blüte

Mutterkraut als Heilmittel bei Migräne

Eine der wichtigsten Anwendungen von Mutterkraut ist als Schmerzmittel.

Besonders bei Kopfschmerzen und Migräne kommt es zum Einsatz.

Dabei war die Pflanze früher bei diesen Beschwerden schon beliebt.

Als die Pharmaindustrie neue Wirkstoffe und Medikamente entwickelte, geriet das Mutterkraut aber leider fast in Vergessenheit.

Dabei zeigt die Erfahrung, dass Mutterkraut eine Alternative ohne Nebenwirkungen sein kann.

Ungefähr 10% der deutschen Bevölkerung leiden unter mehr oder weniger schweren Ausprägungen von Migräne.

Mit 13% sind Frauen dabei überdurchschnittlich oft betroffen.

Auch wenn die Krankheit, die meist während der Pubertät beginnt, nicht gänzlich geheilt werden kann, so mindert Mutterkraut die Symptome deutlich.

Gerade bei heftigen Anfällen mit den Symptomen, die Mediziner unter dem Begriff Aura zusammenfassen, kann eine regelmäßige Anwendung sinnvoll sein.

Nach einer täglichen Einnahme über einen Zeitraum von 3-6 Wochen, berichten betroffene Frauen, dass Migräne Attacken deutlich seltener und mit geringerer Intensität auftreten.

Die tägliche Dosis in entsprechenden Studien betrug dabei 100 – 300 mg.

Auch Regeneration der Nerven möglich

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Mutterkraut ist die Nervenregeneration.

Konkret zeigen bereits mehrere Studien, das Parthenolid – so wird der Hauptwirkstoff von Mutterkraut bezeichnet – eine Nervenheilung bei Neuropathie oder Polyneuropathie anregen kann.

Gerade in Bezug zur Behandlung von anderen Erkrankungen wie Krebs, treten diese Nervenschäden als Nebenwirkung in Verbindung mit Chemotherapien auf.

Ein weiterer Auslöser für Nervenkrankheiten kann Diabetes mellitus sein.

Mutterkraut und Leukämie

Erste wissenschaftliche Forschungen untersuchen die Wirksamkeit von Parthenoliden bei Krebs.

Vielversprechende Ergebnisse der Studien zeigen, dass Parthenolide zur Behandlung von Leukämie geeignet sein könnten.

Der Wirkstoff greift die Zellen bereits im Rückenmark an und verstärkt zusätzlich die Wirkung von Chemotherapien.

Mutterkraut – Auch für Männer?

Wie bereits geschrieben, handelt es sich bei Mutterkraut um ein traditionelles Frauenkraut.

Trotzdem können natürlich auch Männer von der Einnahme profitieren.

Migräne, Leukämie und Nervenkrankheiten sind schließlich nicht auf ein Geschlecht begrenzt.

Welche Formen des Mutterkrautes gibt es?

Mutterkraut wird in unterschiedlichen Formen angeboten. Im Handel sind Kapseln und Tinkturen am weitesten verbreitet.

Bei Kapseln handelt es sich um Extrakt, das auf den Wirkstoff Parthenolid standardisiert ist.

Die Dosierung ist somit einfach und auch auf Reisen oder unterwegs im Alltag lassen sich Kapseln leicht einnehmen.

Tinkturen sind mit Ausnahme der homöopathischen Urtinkturen ebenso hochdosiert.

Sie machen den zweitgrößten Anteil im Handel erhältlichen Mutterkraut-Präparate aus.

Eine weitere beliebte Anwendung ist Tee. Dieser wird aus den getrockneten Blättern hergestellt und ist vor allem im Online-Handel zu erwerben.

Gedeiht das Kraut auch im Garten?

Mutterkraut besitzt nicht nur hervorragende Heilwirkungen, sondern sieht auch gut aus.

Auf Grund der häufigen Verwechslungen wird die Pflanze tatsächlich häufig auch “falsche Kamille” genannt.

Das äußere Erscheinungsbild macht Mutterkraut zu einem Hingucker im Blumenbeet.

Die lange Blütezeit von Juni bis September tut ihr übriges hinzu.

Die Staude wird bis zu 80 cm hoch und wegen ihrer Beliebtheit als Zierpflanze existieren mittlerweile verschiedenste Zuchtformen in unterschiedlichsten Farben.

Das selbst angebaute Mutterkraut kann übrigens auch leicht zu Tinkturen und Tee verarbeitet werden.

Mediziner raten jedoch für therapeutische Maßnahmen auf fertige Produkte zurückzugreifen, da nur so ein ausreichender Wirkstoffgehalt gewährleistet ist.

Wer Freude am Gärtnern findet und die Heilpflanze weiter verwenden möchte findet an dieser Stelle Rezepte für selbst hergestellte Tinkturen Werbung.

Fazit

Auch wenn Mutterkraut früher fast ausschließlich bei Beschwerden von Frauen und zur Erleichterung der Geburt angewendet wurde, können natürlich beide Geschlechter von der Heilpflanze profitieren.

Hauptsächlich werden die Extrakte des Krautes gegen Migräne verwendet.

Auch wenn die Krankheit nicht komplett geheilt werden kann, zeigen Erfahrungen, dass die Intensität und Häufigkeit von Migräneattacken bei regelmäßiger Einnahme nach wenigen Monaten deutlich abnimmt.

Weitere Interessante Anwendungsmöglichkeiten von Mutterkraut sind zum einen die Heilung von Nervenschäden und die begleitende Anwendung bei Krebs – vor allem Leukämie.

Auch wenn die Forschungen in diesen Feldern längst nicht abgeschlossen sind, sind erste Ergebnisse vielversprechend.

Mutterkraut ist darüber hinaus auch eine schöne Zierpflanze, die das Blumenbeet im Garten verschönern kann.

Im Garten angebauten Pflanzen können zwar zu Präparaten verarbeitet werden, sollten auf Grund der Schwankung von Wirkstoffen nicht für therapeutische Zwecke verwendet werden.

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