Medikamente einkaufen und dabei sparen

Experten bemängeln nicht selten, dass die Kosten für Medikamente viel zu hoch seien.

Schuld daran seien nicht zuletzt einige Ärzte, die bewusst die teurere Variante eines Arzneimittels verschreiben würden, obwohl es unter Umständen günstigere Alternativen mit dem gleichen Wirkstoff gibt.

Was sollte man nun also beachten, damit man beim Kauf von Medikamenten möglichst viel Geld sparen kann?

Medikamente einkaufen und dabei sparen

Medikamente – Die Situation in Deutschland

Zunächst sollte man wissen, dass die Preise für viele Medikamente hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ohnehin schon etwas höher angesetzt sind. Vor allem im Vergleich zu den Niederlanden fällt das auf.

Zwar ist der Betrag, den die Krankenkassen ausgegeben haben, im Vergleich zu 2011 um immerhin 1,17 Milliarden Euro gesunken (auf insgesamt 30,87 Milliarden Euro), jedoch seien Experten zufolge noch mehr Einsparungen möglich.

Das erfordert allerdings auch die Mithilfe der Ärzte: Wenn diese darauf verzichten würden, teure Originalprodukte zu verschreiben und stattdessen sogenannte Generika (wirkstoffgleiche Produkte) verschreiben würden, so seien weitere Einsparungen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro möglich.

Da sich das aber nicht so schnell ändern lässt, muss man darüber nachdenken, was man selbst tun kann, um benötigte Medikamente zu einem möglichst günstigen Preis zu erhalten.

Medikamente, ein Preisvergleich lohnt sich

Was sich immer lohnt, ist ein Preisvergleich bei verschiedenen Anbietern und einzelnen Apotheken. Es ist nämlich so, dass nur bei verschreibungspflichtigen Medikamenten eine Preisbindung vorliegt.

Bei freiverkäuflichen Arzneimitteln können die Apotheken dagegen selbst über den Preis entscheiden.

So einen Preisvergleich kann man in Eigenregie durchführen, es gibt allerdings auch spezielle Portale, die die Preise der verschiedenen Apotheken automatisch vergleichen.

Geld sparen durch Generika

Am meisten Geld kann man sparen, wenn man sich für den Kauf von Generika entscheidet.

Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei um eine Art Kopie eines anderen Medikaments, welches auf den Markt gebracht werden darf, sobald der Patentschutz des ursprünglichen Medikaments abgelaufen ist.

Sorgen um die Qualität muss man sich hierbei nicht machen. Lediglich Form und Farbe können variieren und es können andere Konservierungs- und Geschmacksstoffe enthalten sein.

Was die Freisetzung und die Aufnahme des Wirkstoffs im Körper betrifft, so kann sich auch diese von den Originalmedikamenten unterscheiden.

Wenn der Arzt ein Originalmedikament verschreibt, kann man diesen fragen, ob es eventuell möglich ist, stattdessen ein Generikum zu verordnen.

Bei einem Arzneimittel, das nicht verschreibungspflichtig ist, kann man den Apotheker einfach nach geeigneten und günstigeren Generika fragen. Denn auch diese können Unterschiede hinsichtlich der Preisgestaltung aufweisen.

Wichtig: Die Aut-idem-Regelung

Handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament, sollte man die sogenannte Aut-idem-Regelung im Hinterkopf behalten, mit deren Hilfe man etwas Geld sparen kann.

Diese besagt nämlich, dass kein bestimmtes Medikament, sondern lediglich ein bestimmter Wirkstoff verschrieben wird, wenn der Arzt auf dem Rezept kein Kreuz bei „aut-idem“, was so viel wie „das gleiche“ bedeutet, setzt.

In diesem Fall kann der Apotheker ein geeignetes Medikament wählen, das etwas günstiger ist.

Falls der Arzt das Kreuz setzt, sollte man ihn fragen, ob das wirklich medizinisch notwendig ist oder ob nicht auch die Verordnung von Generika möglich ist.

Online bestellen

Ebenfalls kann man Geld sparen, indem bei einer Versandapotheke Werbung bestellt wird, wo es oft einige Preisvorteile gibt.

Beachten sollte man hierbei allerdings, dass Lieferkosten in Höhe von drei bis fünf Euro fällig werden, sofern man nicht mit einem Rezept bestellt und unter der Grenze des Mindestbestellwerts bleibt.

Solche Apotheken sind insbesondere für Patienten geeignet, die unter einer chronischen Krankheit leiden und aus diesem Grund viele Medikamente benötigen, die darüber hinaus auch recht teuer sind.

Achten sollte man allerdings darauf, dass man nur bei seriösen Anbietern bestellt, da es im Internet auch einige fragwürdige Anbieter gibt.

Daher sollte man stets prüfen, dass die Apotheke geprüft ist und zum Beispiel in Deutschland, einem anderem europäischen Land oder in der Schweiz sitzt.

Im Impressum sollte neben der Adresse auch die jeweilige Aufsichtsbehörde, die für die Apotheke zuständig ist, die entsprechende Apothekerkammer und der Name des Apothekers, der für die Inhalte verantwortlich ist, vermerkt sein.

Sparen durch Medikamente ohne Zuzahlung

Wenn ein Medikament verschreibungspflichtig ist, müssen Kunden einen zehnprozentigen Aufschlag bezahlen – dieser beträgt mindestens fünf und maximal zehn Euro, darf allerdings nicht höher ausfallen als der eigentliche Preis des Medikaments.

Es gibt allerdings auch einige Arzneimittel, bei denen kein Aufschlag bezahlt werden muss, und zwar dann, wenn der Preis weniger als 30 Prozent der Festbeträge beträgt, die von den Krankenkassen festgelegt wurden.

Welche Arzneimittel das genau sind, kann man ganz einfach in der Apotheke erfragen.

Weniger bezahlen durch Rabattverträge

Oft ist es so, dass einige Krankenkassen Verträge mit bestimmten Pharmaunternehmen abgeschlossen haben, wodurch geringere Kosten beim Kauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten verursacht werden.

So wird beispielsweise die Zuzahlung um die Hälfte reduziert oder aber sie fällt komplett weg. Beachten sollte man hierbei aber, dass das nur für die Versicherten der entsprechenden Krankenkasse gilt.

Auch hier kann man einfach in der Apotheke nach den jeweiligen Medikamenten fragen.

Beantragung der Freistellung von Zuzahlungen

Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Freistellung von den anfallenden Zuzahlungen zu beantragen. Das ist dann möglich, wenn man mehr als zwei Prozent des eigenen Bruttoeinkommens für die Zuzahlungen ausgibt.

Darunter fallen auch Praxisgebühren und Physiotherapie. Wenn diese Bedingung gegeben ist, kann man bei der Krankenkasse beantragen, dass man für den Rest des Jahres von den Zuzahlungen befreit wird.

Noch geringer ist der erforderliche prozentuale Anteil des Bruttoeinkommens bei chronisch kranken Patienten – hier müssen nur mehr als ein Prozent des Bruttoeinkommens für die Zuzahlungen der rezeptpflichtigen Medikamente ausgegeben werden.

Wichtig ist, dass man alle Belege und Quittungen aufbewahrt, damit man die Beträge, die man selbst zu viel gezahlt hat, im Nachhinein von der Krankenkasse erstattet bekommen kann.

Fazit

Medikamente in Deutschland sind teurer als in anderen Ländern. Solang die Ärzte nicht darauf verzichten, stets teure Originalmedikamente zu verschreiben, wird sich das auch nicht unbedingt so schnell ändern.

Allerdings ist es möglich, dass man beim Kauf spart. Zum Beispiel, indem man nach sogenannten Generika fragt – bei rezeptpflichtigen und bei rezeptfreien Arzneimitteln.

Hierfür kann man sich zum Beispiel in der Apotheke beraten lassen. Darüber hinaus kann es sich lohnen, sich zu erkundigen mit welchen Pharmafirmen die jeweiligen Krankenkassen Rabattverträge abgeschlossen haben.

Bildrechte: Pixabay.com ©qimono (CC0 Creative Common)


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