Glücklichsein: Hygge, Ikigai, Lagom oder Wabi-Sabi?

Menschen streben nach dem Glücklichsein. Für manche bedeutet dies ein stabiler Job, andere sehnen sich nach einer guten Beziehung. Nun geht der Trend immer mehr zur Selbstfindung.

Unzählige Ratgeber zum Thema Persönlichkeitswachstum und Weiterentwicklung wurden bereits verfasst und trotzdem scheint die Suche nach dem Glück immer noch mit einem gewissen Reiz verbunden zu sein.

Lifestyles zum Glücklichsein

So entstanden in den letzten Jahren ganze Lifestyle-Konzepte zum Glücklichsein, welche das ganze Leben verbessern sollen.

Das bekannteste von den Glücklichsein-Konzepten ist wohl das sogenannte Hygge aus Dänemark.

Aber auch andere Begriffe wie Ikigai und Lagom tauchen immer wieder auf. Wir erklären, worum es sich dabei handelt.

Hygge

Das Konzept von Hygge besteht kurz gesagt aus einer besonders gemütlichen Herangehensweise an das Leben.

Die Dänen, die als eine der glücklichsten Nationen gelten, versuchen sich mit Hygge an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen.

Wer sich selbst eine Pause gönnen möchte, sollte laut dem Prinzip also einfach ein paar lockere, gemütliche Klamotten überwerfen, ein paar Kerzen aufstellen, einen besonders angenehmen Sessel mit einer weichen Decke heranziehen und sich damit am prasselnden Feuer eines Kamins wärmen. Alle Zeichen stehen auf Komfort.

Im Sommer werden auch gemeinsame Gartenpartys und Abende im Freien zum Hygge-Konzept gezählt. Der Kontakt mit guten Freunden und der Familie ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt.

Der Lifestyle der Dänen hat Vorschläge für alle Bereiche des Lebens: Kleidung, Möbel, Essen und mehr.

Das relative neue Magazin HYGGE bringt die dänische Lebensart nach Deutschand und gibt Tipps dazu, wie man sein Leben besonders angenehm und gemütlich gestalten kann.

Und mit diesen kleinen Pausen und liebevollen Details lässt sich auch der Alltagsstress im Berufsleben besonders gut aushalten und Gefahren wie Burnout oder psychosomatische Krankheiten werden vermieden.

Ikigai

Das Lebenskonzept Ikigai stammt aus Japan und hat, wie zu erwarten, einen etwas anderen Ansatz.

Für die Menschen in Japan sind lange Arbeitsstunden und wenig Freizeit nicht ungewöhnlich und es fällt vielen Menschen schwer, sich eine Pause zu gönnen.

Trotzdem gibt es kaum eine Nation, in der die Bewohner durchschnittlich älter werden als in Japan. Aber was ist das Geheimnis für das lange Leben?

Das Konzept Ikigai wurde auf der japanischen Insel Okinawa entwickelt und konzentriert sich darauf, wie man jung und fit bleibt.

Den Japanern ist es dabei sehr wichtig, immer einen Grund zu haben, morgens aufzustehen.

Deshalb besteht ein Teil von Ikigai darin, möglichst lange nicht in Pension zu gehen oder sich zumindest andere Herausforderungen zu suchen.

Dies klingt für viele vielleicht nicht besonders anziehend, doch das Gefühl von Erfolg hält uns tatsächlich fit und ist zudem mit positiven Emotionen verbunden.

Wer nicht länger arbeiten möchte, sollte sich also andere Challenges suchen und umsetzen.

Wenn wir etwas meistern, etwas gewinnen oder wenn ein eingegangenes Risiko positiv belohnt wird Werbung, wird Dopamin ausgeschüttet.

Unser Belohnungszentrum freut sich und das Erfolgsgefühl, als Siegereffekt bekannt, wird besonders intensiv wahrgenommen.

Ikigai hat aber auch einige Entspannungstechniken.

So sieht das Konzept vor, dass man sich keinen Stress machen, mehr Zeit in der Natur verbringen und im Jetzt leben soll.

Lagom

Der Lifestyle Lagom kommt ursprünglich aus Schweden und fokussiert sich auf die Balance im Leben und in der Gesellschaft.

Bei Lagom geht es darum, alles in Maßen zu machen, egal ob es um die Zurückhaltung beim Lieblingsdessert geht oder um die Balance zwischen Arbeit und Freizeit.

Außerdem steht das schwedische Konzept dafür, dass der Fokus eher auf die Gemeinschaft als auf das Individuum gelegt werden soll.

So kann eine Gesellschaft auch die schwächsten Glieder der Kette tragen, was Schweden durch sein großartiges Sozialsystem beweist.

Auch Teamwork wird bei Lagom besonders geschätzt, denn die Anhänger des schwedischen Konzepts glauben an die Kraft der Zusammenarbeit.

Das Bedürfnis nach Balance und Moderation zeigt sich auch in vielen Produkten aus Schweden.

Besonders die Möbelmarke IKEA ist für ihre simplen, aber stylischen Stücke bekannt.

Wabi-Sabi

Ein weiterer Lifestlye-Trend kommt aus Japan und orientiert sich an den Lehren des Zen-Buddhismus.

Das sogenannte Wabi-Sabi besteht aus den Worten Wabi, was für die Schönheit des Fehlerhaften steht, und Sabi, was für den natürlichen Alterungsprozess oder Verfall von allem steht.

Genau deshalb ist es für Anhänger von Wabi-Sabi besonders wichtig, sich mit dem glücklich zu schätzen, was ist und nicht was sein könnte. Die Suche nach Perfektion ist also nicht von Nöten.

Stattdessen wird die Schönheit in Fehlern gefunden und die Abnutzung von Gegenständen oder die natürliche Alterung als etwas Wertvolles eingeschätzt.

Wabi-Sabi kann im Haus angewandt werden, indem minimalistische aber hochwertige Möbel oder Secondhand-Produkte eingekauft werden.

Dinge, die repariert werden können, sollten nicht weggeschmissen, sondern zur Reparatur gebracht werden. Gebrochene Vasen sind nach dem zusammenkleben umso schöner.

Außerdem steht das Konzept dafür, das Älterwerden zu feiern und sich keine Sorgen über Falten zu machen.

Wer zufrieden ist, mit dem was er hat, lebt genau nach Wabi-Sabi.

Japanischer Tee, Glücklichsein, Wabi-Sabi

Glücklichsein ist eine Sache der Einstellung. Die Lifestyle-Trends aus Japan, Schweden und Co. sollen dabei helfen, sich auf das Wesentliche zu besinnen und sich gut um den eigenen Körper und die Seele zu sorgen.

Die positiven Erfahrungen und Emotionen, die mit der Ausübung des jeweiligen Lebensstils verbunden werden, führen zu einer stetigen Integration des Konzepts in das eigene Leben.

Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird es schon bald nicht mehr aus seinem Alltag wegdenken können – und genau das macht einen Lifestyle aus.

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