Gesundheit für das Zuhause – Grün wohnen, gesund leben

Ökologisches Bauen ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für Gesundheit und Wohlbefinden. Entscheidend sind die Baustoffe und Materialien.

Die Qualität unserer Wohnumgebung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Ein wachsendes Bewusstsein für die Wechselwirkungen zwischen Wohnraum und Wohlbefinden führt zu einem Umdenken im Bauwesen.

Herkömmliche Baustoffe, Elektrosmog und Lärm sind nur einige der Faktoren, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken können.

Im Gegenzug bietet die Nutzung nachhaltiger Rohstoffe und natürlicher Materialien die Möglichkeit, das Raumklima zu verbessern und eine Umgebung frei von schädlichen Chemikalien und flüchtigen organischen Verbindungen zu schaffen.

Ziel ökologischen Bauens ist es vor diesem Hintergrund nicht nur, durch den Einsatz erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe die CO2-Bilanz zu verbessern.

Vielmehr geht es auch darum, lebenswerte, gesunde und nachhaltige Umgebungen zu kreieren, die das Wohlbefinden auf allen Ebenen steigern.

Ökologische Baustoffe und ihre Bedeutung für die Gesundheit

Natürliche Baustoffe spielen eine Schlüsselrolle im ökologischen Bauen und sind sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Bewohner vorteilhaft.

Hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, verbrauchen sie deutlich weniger Energie während der Produktion und Entsorgung im Vergleich zu konventionellen Materialien.

Diese Baustoffe, darunter Holz, Lehm und Kalk, tragen wesentlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei, da sie weniger CO2 freisetzen.

Ihre Verwendung schont zudem natürliche Ressourcen wie Sand und Stein und unterstützt die Erhaltung der Biodiversität.

Darüber hinaus fördern natürliche Materialien ein gesundes Innenraumklima. Sie emittieren wenige, bis keine Schadstoffe und können diese ebenso wie Allergene aus der Luft filtern.

Das ist besonders für Menschen mit Allergien und Atemwegserkrankungen vorteilhaft. Diese Eigenschaften führen zu einer verbesserten Luftqualität, was das allgemeine Wohlbefinden steigert.

Zusätzlich tragen natürliche Baustoffe zu einem ausgeglichenen Raumklima bei, indem sie die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur optimal regulieren.

Materialien wie Holz und Stein wirken zudem beruhigend auf die Psyche und können dazu beitragen, Stress zu mindern. Dies fördert ein gemütliches und natürliches Zuhause.

Natürliche Materialien auf einen Blick

Holz ist ein atmungsaktives Material, das hilft, die Luftfeuchtigkeit auf einem konstanten Niveau zu halten. Es findet Verwendung für tragende Strukturen, Wände oder Fußböden. Holz ist auch für seine warme, beruhigende Ästhetik bekannt und kann das psychische Wohlbefinden steigern, indem es eine entspannende, naturnahe Umgebung schafft.

Lehm wird häufig in Form von Lehmputz für Innenwände verwendet. Er kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Dies trägt zu einem ausgeglichenen Raumklima bei und kann das Wachstum von Schimmelpilzen verhindern. Darüber hinaus bindet Lehm Schadstoffe und Gerüche aus der Luft.

Natursteine wie Kalkstein oder Marmor sind langlebige und robuste Materialien, die für ein angenehmes Raumklima sorgen. Sie können Wärme speichern und langsam abgeben, was zu einer natürlichen Regulierung der Raumtemperatur beiträgt. Im Sommer wirken sie kühlend, im Winter speichern sie Wärme.

Bambus ist eine schnell wachsende Pflanze, die als Rohstoff für eine Vielzahl von Baustoffen genutzt werden kann. Bambusprodukte sind stabil, langlebig und optisch ansprechend. Bambus kann Schadstoffe absorbieren und die CO2-Konzentration in Innenräumen reduzieren.

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und ist ein hervorragender Wärme- und Schalldämpfer. Besonders gut eignet er sich als Bodenbelag. Zudem ist Kork langlebig, hypoallergen und resistent gegen Schimmel und Schädlinge.

Hanf kann für eine Vielzahl von Baustoffen genutzt werden, ob für die Wärmedämmung oder als Massivbaustoff. Hanfprodukte sind atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und langlebig. Sie können der Schimmelbildung vorbeugen und Schadstoffe aus der Luft filtern.

Wolle speichert nicht nur Wärme sehr gut, sondern kann gleichzeitig Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben sowie die Schlafqualität verbessern. Wolle wird oft in Teppichen, Isoliermaterialien und Wohntextilien verwendet und sorgt für ein warmes, behagliches Raumgefühl.

Naturfarben werden aus natürlichen Rohstoffen wie Kalk, Lehm oder Pflanzenpigmenten hergestellt und enthalten keine oder nur wenige flüchtige organische Verbindungen (VOCs). Sie tragen zu einem gesünderen Raumklima bei und können eine beruhigende und harmonische Atmosphäre schaffen.

Kalkfarbe hat natürliche antibakterielle und fungizide Eigenschaften, wodurch sie sich besonders für feuchte Räume eignet, da sie der Schimmelbildung vorbeugt. Sie ist atmungsaktiv und lässt Feuchtigkeit aus den Wänden entweichen, wodurch das Risiko von Schimmelbildung weiter reduziert wird. Ihre helle, reflektierende Oberfläche kann dazu beitragen, Räume heller und optisch größer wirken zu lassen.

Wie Licht, Pflanzen und Farben zusätzlich die Gesundheit und das Wohlbefinden steigern

Die Integration natürlicher Elemente in den Wohnbereich, darunter Licht, Pflanzen und natürliche Farben, spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das psychische Gleichgewicht der Bewohner.

Natürliches Licht trägt nicht nur zur Aufhellung der Stimmung bei, sondern synchronisiert auch den circadianen Rhythmus, was wiederum Schlafqualität und Vitalität positiv beeinflusst.

Durch eine durchdachte architektonische Planung, die die Richtung und Intensität des Lichts berücksichtigt, lassen sich Räumlichkeiten schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch förderlich für die Gesundheit sind.

Zudem tragen Pflanzen signifikant zur Steigerung des Wohlbefindens bei, da sie unter anderem beruhigend wirken und Stress reduzieren können.

Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass bestimmte Pflanzenarten, wie der Golden Pothos oder der Boston-Farn, die Luftqualität erheblich verbessern können.

Ebenfalls spielen natürliche Farben eine bedeutende Rolle. Farbtöne wie sanftes Grün, Himmelblau und Erdtöne schaffen eine entspannende Atmosphäre, die das psychische Wohlbefinden fördert.

Die Interaktion zwischen natürlichem Licht und diesen Farben kann die Wahrnehmung und die psychologische Wirkung eines Raumes wesentlich beeinflussen.

Autor

Christian Schaar ist Geschäftsführer der S2 GmbH. Als Geschäftsführer eines Planungsbüros, dessen Schwerpunkt ebenfalls der ökologische Holzbau ist, wird er bei Neubauprojekten und Sanierungen regelmäßig mit baubiologischen Fragestellungen konfrontiert und als Experte auf diesem Gebiet konsultiert.

Christian Schaar ist Geschäftsführer der S2 GmbH (s2-architektur.com). Seine baubiologischen Kenntnisse erlangte er durch den täglichen Umgang mit Problemen der Baubiologie in verschiedenen Unternehmen des ökologischen Holzbaus.

Als Geschäftsführer eines Planungsbüros, dessen Schwerpunkt ebenfalls der ökologische Holzbau ist, wird er bei Neubauprojekten und Sanierungen regelmäßig mit baubiologischen Fragestellungen konfrontiert und als Experte auf diesem Gebiet konsultiert.

Bildrechte: © Biophilic Design: Roberto/Adobe Stock, Autorenbild: © Christian Schaar, S2 GmbH

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