Anti-Aging und Aknebehandlung: nach Microneedling kommt die AGNES-Therapie

In Foren und auf Blogs liest man beinahe jede Woche von einer neuen Methode, die gegen allerlei Arten von Hautproblemen helfen soll.

Wesentlich interessanter wird es jedoch, wenn zwei bewährte Methoden kombiniert und zu einer neuen, effektiven Methode gegen Alterserscheinungen und Hautunreinheiten vereint werden. Hier gibt es alle Informationen zur AGNES-Behandlung.

Cremes, Botox, Operationen – wenn es darum geht, die Haut zu straffen oder zu verjüngen, scheint jeder auf ein anderes “Wundermittel” zu schwören. Wie gesund oder nachhaltig diese Mittel tatsächlich sind, gerät dabei schnell in den Hintergrund.

In den vergangenen Jahren hat sich als Alternative zu bewährten Anti-Aging-Trends auch das Microneedling immer mehr verbreitet. Und für all diejenigen, die sich intensiver mit dem Thema Hautverjüngung auseinandersetzen, dürfte auch die Möglichkeit einer Behandlung mit Radiofrequenzen nicht unbekannt sein.

Eine relativ neue Methode geht nun den nächsten Schritt und verbindet das Microneedling mit der Radiofrequenz-Therapie. Die Kombination aus beiden Ansätzen nennt sich AGNES-Therapie, wurde ursprünglich in Südkorea entwickelt und wird mittlerweile auch in einigen Dermatologie-Praxen in Deutschland angeboten.

Das Ziel: Die bewährte Radiofrequenz-Therapie soll noch punktgenauer anwendbar werden und so nicht nur für die effektive Hautverjüngung, sondern auch vermehrt für die nachhaltige Behandlung von Akne oder Hautunreinheiten zum Einsatz kommen.

Die AGNES-Therapie für Anti-Aging und Aknebehandlung.

Wo liegt der Vorteil der AGNES-Therapie?

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Ansätzen ist bei dieser Kombinations-Therapie eine wesentlich genauere Anpassung an das Behandlungsziel möglich.

Je nachdem, ob beispielsweise die Haut gestrafft, Fett reduziert oder Pickel behandelt werden sollen, werden die Parameter des Geräts unterschiedlich eingestellt.

Zu diesen Parametern gehören unter anderem die Dauer der einzelnen Impulse, aber auch die Energieintensität, mit der die Radiofrequenzen in die Haut übertragen werden.

Hauptsächlich findet die Anpassung aber durch die Verwendung unterschiedlicher Nadeln statt. Die Mikro-Elektroden-Nadeln (auch Moskitonadeln genannt) werden mithilfe eines Stift-ähnlichen Geräts in die Haut gestochen, um dort die Radiofrequenzen (elektromagnetische Wellen) mit bis zu 1000 Schwingungen pro Sekunde und Temperaturen von bis zu 80 Grad an die Haut abzugeben.

Wo liegt der Vorteil der Verwendung unterschiedlicher Nadeln?

Je nach Behandlungsziel muss unterschiedlich viel Hitze in bestimmte Hautschichten abgegeben werden. Die einzelnen Nadeln sind dabei optimal an verschiedene Therapien angepasst und unter anderem unterschiedlich isoliert, sodass die Hitzeimpulse gezielt in bestimmten Hautbereichen abgegeben werden können.

Je nach Art der gewünschten Behandlung können die Hitzeimpulse also beispielsweise an die Fettkörper, die Lederhaut oder an entzündliche Aknesymptome geleitet werden.

Diese individuelle Anpassung hilft nicht nur dabei, besonders effektiv zu behandeln, sondern ist zudem auch wesentlich hautschonender als andere Eingriffe, da so immer ausschließlich die Hautstellen behandelt werden können, die tatsächlich betroffen sind.

Welche Auswirkungen hat die AGNES-Therapie auf die Haut?

Daraus ergibt sich auch, warum die AGNES-Therapie als neues “Wundermittel” gegen eine ganze Reihe von Hautkrankheiten, -problemen und Alterserscheinungen gehandelt wird.

Da die Haut zur Selbstregeneration angeregt wird, soll die Behandlung unter anderem gegen Alterserscheinungen wie Falten, Tränensäcke oder ein Doppelkinn helfen, gleichzeitig aber auch gegen Hautkrankheiten wie Akne einsetzbar sein.

Die Hautregeneration wird unter anderem angeregt, indem die Hitze der Radiofrequenzen die Produktion von Kollagen und Elastin ankurbelt, während zeitgleich die Fettzellen verkleinert werden.

Gemeinsam mit dem sogenannten “Kollagen-Shrinking” (Zusammenzug der Kollagenfasern) führt das dazu, dass die Haut deutlich straffer und glatter wird.

Sollte die Behandlung nicht zu Anti-Aging-Zwecken genutzt werden, kann die Hitze unter anderem dabei helfen, entzündete Talgdrüsen (Hautfettdrüsen) zu zerstören und damit einem der Hauptauslöser von Mitessern, Pickeln und anderen Aknesymptomen entgegenzuwirken.

Wie viele Sitzungen sind bei einer AGNES-Therapie nötig?

Da jede Haut ein Stück weit unterschiedlich ist, können auch die Effekte der AGNES-Therapie unterschiedlich stark ausfallen. Zusätzlich ist die Anzahl der benötigten Sitzungen auch immer vom Behandlungsziel abhängig.

Eine Hautstraffung lässt sich in den meisten Fällen schneller und einfacher durchführen als eine Aknebehandlung. Während bei der Hautstraffung häufig zwei Sitzungen ausreichen, verschreiben Dermatologen bei einer Akne-Therapie in den meisten Fällen mindestens drei Sitzungen.

Da vor einer solchen Therapie jedoch ohnehin ein ausführliches Vorgespräch stattfindet, gibt der behandelnde Dermatologe frühzeitig seine Einschätzung über den voraussichtlichen Behandlungserfolg, mögliche Risiken und die geschätzte Anzahl der benötigten Sitzungen.

Welcher Zeitraum zwischen den einzelnen Sitzungen liegen sollte, ist immer auch davon abhängig, wie empfindlich die Haut auf die Behandlung reagiert. Sichtbar werden die Ergebnisse der Hauterneuerung häufig erst nach einer Zeit von zehn bis zwölf Wochen.

Welche Nebenwirkungen können mit der AGNES-Therapie einhergehen?

Nebenwirkungen sind bei der Behandlung grundsätzlich selten. In manchen Fällen kommt es jedoch zu leichten Rötungen oder kurzweiligen Schwellungen.

Nach einem Tag Pause können ganz normal Hautpflegemittel oder Make-up verwendet werden. Meistens findet die Therapie unter Anwendung einer lokalen Betäubung statt.

Eine zusätzliche unangenehme Wirkung kann die AGNES-Therapie jedoch auf den Geldbeutel haben. Je nach Art der Behandlung werden zwischen 250 und 500 Euro je Sitzung verlangt.

Da es sich meistens um rein kosmetische Eingriffe handelt, übernehmen die Krankenkassen die Kosten (auch bei einer Aknebehandlung) nur in Ausnahmefällen.

Bildrechte: Pexels.com ©Polina Tankilevitch

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