Blutdruck aus Sicht der TCM

Den Blutdruck, wie ihn die westliche Medizin kennt, kennt die Traditionelle chinesische Medizin nicht.

Wohl aber wird während der TCM-Pulsdiagnose eine gewisse Art des Blutdruckes beobachtet (gefühlt), nämlich wie und in welcher Qualität das Blut sich bewegt.

Gefühlt wird der Puls an mehreren Stellen auf beiden Händen. Chinesische Spezialisten auf diesem Gebiet können sogar eine Schwangerschaft fühlen, die mit einem herkömmlichen Test noch nicht nachweisbar ist.

Hier möchte ich Ihnen gerne einen kurzen Überblick geben, wie die TCM niedrigen und hohen Blutdruck unterscheidet und Ihnen einige Tipps mit auf den Weg geben.

Details kann ich Ihnen – aus den bekannten Gründen (jeder Mensch ist unterschiedlich) – nicht mitgeben, genaue Ernährungspläne nur nach einem Gespräch mit Ihnen erstellen.

Pulsdiagnose mit der Hand auf einem Kissen, Blutdruck, TCM

Niedriger Blutdruck – „allgemeine Schwäche“ oder „Energiemangel“

Wenn Sie sich schlapp fühlen, ständig oder zu bestimmten Zeiten müde oder schwindlig sind, dann lassen Sie Ihren Blutdruck oder Ihr Blutbild vom Arzt abklären.

In der TCM werden diese Empfindungen mit einem Energiemangel im Erdelement beschrieben – genauer gesagt: im Bereich der Milz.

Durch langfristige Ernährungs- und Lebensfehler kommt es im Laufe des Lebens leicht zu einem Energiemangel in der Milz. Sie kann dann nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen – unter anderem leidet langfristig auch die Blutproduktion dadurch. (Lesen Sie dazu bitte die Kapitel „Der Weg der Nahrung“ und „Warmes Frühstück“).

Die Milz habe ich Ihnen als sogenanntes „Feuer“ dargestellt, das die hereinkommende Nahrung „verdampft“. Stellen Sie sich einen Parfumzerstäuber vor – solange er neu ist, produziert er ganz feinen Nebel. Dieser feiner Nebel kann von anderen Körperorganen gut weiterverarbeitet werden.

Bekommt die Milz aus irgendeinem Grund zu wenig Energie (in diesem Fall Wärme), dann kann sie nicht mehr die benötigte Menge an feinem Nebel herstellen – die Blutproduktion leidet. Sind Sie eine Frau, kann das langfristig auch zu Menstruationsproblemen führen. (Diese bitte auch wiederum mit Ihrem Arzt abklären!)

Leiden Sie aber noch an chronischer Müdigkeit, dann fehlt eventuell auch dem Haupt-Energiespeicher im Körper (Niere) etwas Wärme. Je nach Symptom gibt es nun unterschiedliche Lebensmittel, die Ihnen wieder Energie zuführen. Zusätzlich hat es sich auch noch als Vorteilhaft erwiesen, wenn Sie Ihren Lebensstil überarbeiten.

Vermeiden Sie:
Kaffee, rohes Obst und Gemüse sowie kalte Speisen, Fruchtsäfte, Designergetränke, ein Übermaß an Milchprodukten und unregelmäßige Ernährung.

Probieren Sie:
Gekochte, gedünstete Nahrung, z.B. lange gekochte Eintöpfe. Ideale Lebensmittel sind Wurzelgemüse (Karotten, Fenchel, Kartoffeln…), Walnüsse, Maroni, Datteln, Rosinen, Reis, Mais, Hirse, Hafer – als Gewürze etwas Ingwer, Pfeffer, Zimt – achten Sie dabei bitte immer darauf, dass Ihnen nicht zu heiß wird!!

Erhöhter Blutdruck:

Hat Ihr Arzt „erhöhten“ oder „hohen“ Blutdruck festgestellt und Ihnen eventuell auch Medikamente verordnet, dann ist es nun ganz besonders wichtig, Ihre Ernährung diesem energetischen Zustand anzupassen.

Der erhöhte oder hohe Blutdruck kennt in der TCM mehrere Ursachen – zum Einen kann auch hier ein energetisches Ungleichgewicht der Milz Ursache sein. Zum Anderen eines der Nieren, aber auch eine Störung im Energiefluss der Leber.

Wichtig ist hier auf alle Fälle Ernährung, die die Mitte stärkt – (Lesen Sie dazu bitte die Kapitel „Der Weg der Nahrung“, „Warmes Frühstück“ und „Abnehmen mit der TCM“), allerdings müssen Sie alle Gewürze weglassen, die Hitze machen.

Denn Ihr energetisches Ungleichgewicht ist durch zuviel Hitze (aus der Nahrung, der Lebensweise, etc.) entstanden. Auch eine länger andauernde Belastung an Emotionen (Wut, Ärger, Stress, emotionale Belastungen) können innere Hitze erzeugen.

Alkohol ist ein weiterer Faktor und zuviel Salz über Jahre mag auch seine Wirkung tun. (Weitere Infos im Kapitel „Augenprobleme“.)

Vermeiden Sie:
Kaffee, heiße und warme Gewürze, Alkohol, Salz, scharfe Gewürze und Speisen – besonders Knoblauch!, aber auch bittere Nahrungsmittel, z.B. Tees, Kaffee…

Ruhen Sie sich öfter aus, entspannen Sie sich zwischendurch, gehen Sie ins Grüne, bewegen Sie sich (in Maßen) mehr. Kultivieren Sie das Nichtstun – holen Sie sich Rat und Tat von Fachleuten…

Probieren Sie:
Gekochte, gedünstete Nahrung, z.B. lange gekochte Eintöpfe – alles mundwarm gegessen. Kompotte, gedünstete Gemüse mit etwas Essig oder Zitronensaft.

Ideale Lebensmittel sind auch hier Wurzelgemüse (Karotten, Fenchel, Kartoffeln…), Spinat, Stangensellerie, Löwenzahnsalat, Weintrauben, Birnen, Äpfel, Rosinen, Reis, Hirse, Weizen, Dinkel. Meist hat sich auch eine Fleischkarenz von sechs Wochen als Wohltat erwiesen!

Rezept des Monats:

Gemüserisotto:
Reis etwas anrösten und mit Wasser auf den Herd setzen, klein geschnittene Zwiebel dazu – zum Köcheln bringen. Einstweilen Fenchel, Zucchini, roten Paprika und Karotten (oder andere Gemüse der Saison) klein schneiden und zugeben.

Nach Bedarf würzen – Salz, Petersielie, etwas Rosenpaprika – bei niedrigem Blutdruck kann hier auch etwas Ingwer und/oder Kardamon zugegeben werden.

Ich wünsche guten Appetit!

Autorin Eva Laspas
https://www.laspas.at

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