Alzheimer Krankheit

Alzheimer Krankheit – Definition: Fortschreitender und unaufhaltsamer Verlust der Denkfähigkeit (Demenz) durch einen Abbau der Hirnsubstanz. Benannt nach dem Arzt Alois Alzheimer, der die Erkrankung zum ersten Mal beschrieb.

Von der Alzheimer Krankheit sind etwa ein Fünftel aller Menschen im achten Lebensjahrzehnt und älter betroffen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2040 etwa vier Millionen Menschen mit Alzheimer in Deutschland leben werden. Sie ist die häufigste der Demenzformen und ihre Ursachen sind ungeklärt.

Die Erkrankung beginnt schleichend. Betroffene vergessen Verabredungen und andere Termine, erinnern sich nicht an kurz zuvor Besprochenes und finden sich auch in den Notizen nicht mehr zurecht, die sie wegen ihrer Vergesslichkeit gemacht haben. Im weiteren Verlauf wird der Umgang mit den Patienten besonders für Angehörige schwieriger. Es kommt zu Zornausbrüchen, Beschimpfungen und tätlichen Angriffen, weil die Patienten sich auch in vertrauter Umgebung immer weniger auskennen.

In dieser Phase schwankt die geistige Leistungsfähigkeit. Morgens sind die Patienten oft über lange Phasen orientiert und bemerken ihre Fehlleistungen. Später am Tag nimmt die Verwirrtheit zu, ist aber gelegentlich von „hellen“ Momenten unterbrochen. Unter dem Einfluss der fortschreitenden Erkrankung gehen die höheren Hirnfunktionen verloren, die Patienten werden kommunikationsunfähig und verkennen selbst nahe Angehörige. Im Endstadium können sie den Urin- und Stuhldrang nicht mehr kontrollieren und sind bewegungsunfähig.

Alzheimer Krankheit

Alzheimer Krankheit – Behandlung:

Diese Demenz ist nicht heilbar. Der Prozess lässt sich mit Arzneimitteln oder anderen therapeutischen Bemühungen höchstens verlangsamen.

Alzheimer Krankheit – Pflegerische Maßnahmen:

Da sich die pflegerische Betreuung von Patienten, die an Alzheimer Erkrankung leiden, häufig über viele Jahre hinzieht, hat eine sorgfältig ausgearbeitete Pflegeplanung, die stark auf biografische Details ausgerichtet ist, eine zentrale Bedeutung. Patienten nehmen ihre veränderten Verhaltensmuster nicht willkürlich an.

Die Erkrankung lässt Persönlichkeitsanteile schärfer zutage treten, die in gesunden Tagen vielleicht hinter einem angepassten gesellschaftlichen Verhalten verborgen waren. In diesem Sinne verstärken misstrauische Menschen ihr Misstrauen und jemand, der zeitlebens bemüht war, seine Herrschsucht im Zaum zu halten, lebt sie nun voll aus. Einschätzungen von Angehörigen können Pflegenden helfen, einen Kommunikationsweg zu Patienten mit Alzheimer-Demenz zu finden.

Beachte:

Pflegende denken im Umgang mit dementen Menschen stets daran, dass Beschuldigungen, die oft in sehr harschem Ton geäußert werden, nicht persönlich aufzufassen sind. Die Patienten reagieren mit Abwehr und allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, auf Situationen, in denen sie sich nicht völlig sicher fühlen.

Wichtig ist es auch, das Pflegende in ihrer Arbeit mit Patienten, die an der Alzheimer Krankheit leiden, die Idee der heilenden Einflussnahme aufgeben. Sie übernehmen stattdessen die Funktion von Begleitern bei einem Prozess, der unaufhaltsam ist und erst mit dem Tod endet.

Zu den Aufgaben der Pflegenden gehört:
  • Anwendung der Prinzipien der Validation,
  • Der Versuch, die Tagesstruktur zu vereinfachen und an die geistigen Fähigkeiten des Patienten anzupassen,
  • Hilfestellung bei allen Selbstpflegeaktivitäten und den Tätigkeiten der hauswirtschaftlichen Versorgung,
  • Aufrechterhaltung der Kommunikation – angepasst an die Fähigkeiten des Patienten. Bei leichterer Ausprägung der Demenz mithilfe
    zugewandter Gesprächsführung, in fortgeschrittenem Stadium durch Berührungen, die an den Prinzipien der Basalen Stimulation ausgerichtet ist.
  • Beratung der Angehörigen und Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen.

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