Alte Möbel selbst restaurieren

Alte Möbel wiederverwenden statt entsorgen. Das ist ein Motto, welches in den letzten Jahren von immer mehr Menschen gelebt wird.

Neben dem Recyceln und dem sogenannten Upcycling sorgt vor allem die Restauration dafür, dass auch alte Dinge wieder benutzt werden können.

Im Falle einer Restauration ist das Ergebnis meist so überzeugend, dass die Möbel nach der Bearbeitung wesentlich schöner aussehen als zuvor.

Das klappt allerdings nur dann, wenn die Restauration der Möbel richtig geplant sowie ausgeführt wird.

Alte Möbel selbst restaurieren.

Neue Stabilität für alte Möbel aus Holz

Holz ist ein besonders beliebtes Material im Bereich des Wohnens.

Allerdings hat es einen entscheidenden Nachteil: Mit der Zeit können sich einzelne Elemente verziehen und die daraus gefertigten Möbel stehen auf wackeligen Beinen.

Gerade bei Tischen und Stühlen ist das dem Komfort nicht zuträglich.

Die gute Nachricht: Im Hinblick auf eine bessere Statik lassen sich Holzmöbel recht einfach restaurieren Werbung.

Eine besonders simple, aber dennoch effektive sowie günstige Methode ist das Bohren eines kleinen Loches in die problematische Verbindung.

In das entstandene Loch wird Holzleim gefüllt. Damit nichts danebengeht und dennoch der ganze Hohlraum befüllt wird, sollte eine kleine Kunststoffspritze verwendet werden.

Eine Alternative zum Holzleim stellt das Herstellen kleiner Dreiecke aus Holz dar. Diese werden als Verstärkung in betroffene Ecken geleimt oder genagelt.

Für die Herstellung eignet sich kostengünstiges Sperrholz, weil die Dreiecke ausschließlich an nicht sichtbaren Stellen angebracht werden.

Der alte Lack muss ab

Handelt es sich um alte Möbel, welche lackiert wurden, gibt es neben der Statik meist ein ganz anderes Problem: Die Oberfläche wird spröde, sieht abgegriffen und schlichtweg alt aus.

Um diesen „verwohnten“ Look auszugleichen, muss der alte Lack vorsichtig entfernt werden.

Das Abschleifen aller Möbel sollte allerdings nur von Menschen ausgeführt werden, die wissen, was sie tun.

Wird zu viel des alten Materials abgeschliffen, so kann die Stabilität des Möbelstückes darunter leiden.

Außerdem lässt sich neuer Lack nur schwer aufbringen, wenn das Holz bereits stark angegriffen ist.

Alternativ zum Abschleifen kann Heißluft dafür sorgen, dass der alte Lack einem neuen Anstrich weicht.

Doch auch hier sollte vorsichtig agiert werden. Bleibt die heiße Luft zu lange an einer Stelle, verbrennt das Holz.

Glänzende Oberflächen für Möbel wie neu

Wurde der alte Lack entfernt, verbleiben meistens punktuell noch besonders hartnäckige Lackreste.

Diese können mit einem feinen Spatel vorsichtig abgeschabt werden.

Bevor es an Lackieren geht, sollte das freigelegte Holz gereinigt werden.

Hierzu kann ein fusselfreier, weicher Lappen verwendet werden. Beim Befeuchten muss darauf geachtet werden, dass das Holz nicht zu nass wird.

Wenn das Holz entsprechend vorbereitet wurde, stellt sich die Frage, wie für neuen Glanz auf alten Möbeln gesorgt wird.

Zum einen kann das Holz lackiert werden. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, das Holz zu ölen und zu wachsen.

Die zweite Möglichkeit ist wesentlich umweltfreundlicher.

Werden alte Möbel geölt und gewachst, ergibt sich neben dem ökologischen Gesichtspunkt zumeist noch ein weiterer Vorteil.

Die Möbel sehen authentischer, natürlicher und hochwertiger aus.

Lack kann – je nach Auftragetechnik, Untergrund und Dicke – unnatürlich glänzen und dem Möbelstücken den berühmten Retro-Charme nehmen.

Oberfläche veredeln mit Wachs

Das Wachsen von alten Möbeln dient nicht nur einem rein optischen Zweck, sondern eine gleichmäßige Schicht aus Wachs schützt das Holz auch vor der erneuten Alterung.

Wachs wird im Prinzip ähnlich aufgetragen wie gewöhnlicher Lack.

Zuerst wird eine dünne Wachsschicht mit einem weichen, flachen Pinsel aufgetragen. Hierbei ist es wichtig, dass in Richtung der Maserung und nicht dagegen gearbeitet wird.

Anschließend sollte das Wachs genügend Zeit bekommen, um komplett zu trocknen.

Je nach Holzart und Schichtdicke dauert das eine bis zwei Stunden.

An einer unauffälligen Stelle an der Unterseite des Möbelstückes kann geprüft werden, ob das Wachs schon trocken ist.

Die erste Wachsschicht wird mit einem feinen Schleifpapier angeraut. Danach wird eine zweite, etwas dickere Wachsschicht aufgetragen.

Diese sollte so gleichmäßig wie möglich aussehen. Für ein genaues Arbeiten ist genügend Licht unersetzlich.

Ist auch die zweite Schicht getrocknet, wird das Holz noch einmal mit einem sauberen Lappen aufpoliert.

Durch diesen letzten wichtigen Schritt erhält das alte Möbelstück einen seidigen Glanz.

Rustikale Optik bewirken durch Flämmen

Wem gewachste und geölte Möbel noch nicht authentisch genug aussehen, der kann sich auch als Laie am sogenannten Flämmen versuchen.

Besonders verschiedene Nadelhölzer eignen sich für diese Form der Bearbeitung, bei der das Holz nicht mühsam geschliffen werden muss.

In den meisten Fällen wird eine einfache Lötlampe zum Flämmen verwendet. Diese können sich Hobbybastler im Baumarkt leihen oder bei Freunden um Hilfe bitten.

Die Lötlampe wird langsam nah über dem Holz hin und her bewegt. Sobald das Holz anfängt, sichtbar zu glimmen, wird die betroffene Stelle mit Wasser abgelöscht.

Wurden alle Stellen mit der Lötlampe bearbeitet und die Optik überzeugt, kann das Möbelstück mit einer Drahtbürste abgerieben werden.

In diesem Arbeitsschritt entsteht die Struktur, welche an ein Relief erinnert und den Möbeln das besondere Aussehen verleiht.

Allerdings sollte nicht gegen die Holzfasern gebürstet werden, um tiefe Kratzer zu vermeiden.

Bildrechte: Pixabay.com ©aitoff (CC0 Creative Common)


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