Abhyanga – die Massage für Ihr inneres Gleichgewicht

Die ayurvedische Ganzkörpermassage Abhyanga wird bereits seit über 1.500 Jahren praktiziert. Die aus Indien stammende Variante wird mit viel Öl durchgeführt. Das Öl wird durch gleichmäßige und anregende Streichungen auf dem ganzen Körper verteilt.

In den westlichen Ländern und somit auch in Deutschland gilt Abhyanga als präventive Wellness-Massage, die das Wohlbefinden steigern soll.

In Indien und in Sri Lanka hingegen wird sie gerne auch im Laufe einer Ayurvedakur oder einer Panchakarma, einer speziellen indischen Reinigungskur, durchgeführt.

Der Ursprung der Abhyanga

Die spezielle Massageanwendung stammt ursprünglich aus Indien. Die genaue Entstehung lässt sich heute allerdings nicht mehr nachvollziehen.

Dennoch wird davon ausgegangen, dass sie mindestens 1.500 Jahre alt ist, da sie bereits in diversen Sanskritschriften, wie der Ashtanga Hridaya aus dem 6. Jahrhundert und in Ayurveda-Lehrbüchern erwähnt wurde.

Auch heute noch werden ayurvedische Massagen in Indien und in Sri Lanka durchgeführt. Klassisch geht die Heilkunst davon aus, dass die Abhyanga Massage das Gewebe kräftigen, das Nervensystem unterstützen und sogar der Alterung vorbeugen kann.

In westlichen Staaten wie den USA, England, Deutschland und einigen weiteren europäischen Ländern hingegen wird Abhyanga vorwiegend als Wellnessprogramm praktiziert.

Abhyanga - die indische Öl-Massage für Ihr inneres Gleichgewicht.

Die Formen der Abhyanga-Massage

Die Abhyanga wird in zwei Bereiche untergliedert. Im klassischen Abhyanga findet die Massage mit einem Masseur statt, während die Synchronabhyanga zwei Masseure voraussetzt.

In den Ursprungsländern der speziellen Technik ist die Synchronmassage üblich. Hierzulande hingegen wird meist auf die Fähigkeiten eines Masseurs gesetzt.

Darüber hinaus findet eine weitere Unterteilung statt. Hier geht es darum, dass sie ursprünglich eine Ganzkörpermassage darstellt. Dabei wird jeder Bereich des Körpers gründlich behandelt.

Allerdings muss das nicht zwingend so sein. Oft wird Abhyanga auch nur an einzelnen Körperpartien durchgeführt.

Hier gibt es einerseits die Fußmassage im Stil der Abhyanga (Padabhyanga), die Bauchmassage (Udarabhyanga) und die Gesichtsmassage (Mukabhyanga).

Im Ayurveda sind diese Teilmassagen allerdings eigenständige Massageformen. Insofern werden sie in der Regel während der Abhyanga-Massage in einer abgewandelten Form durchgeführt.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Kumara Abhyanga. Hierbei handelt es sich um eine leicht angepasste Form der Babymassage, die wie die Abhyanga mit sehr viel Öl ausgeführt wird.

Die Wirkungen

In der Ayurveda werden der Abhyanga zahlreiche positive Effekte nachgesagt. Überlieferungen zufolge soll die spezielle Ganzkörpermassage das Nervensystem und den Sehsinn stärken.

Durch die verwendeten Öle soll die Haut widerstandsfähiger gemacht und Körper sowie Gewebe genährt werden. Auch überliefern Schriften aus Indien, dass die Organfunktion anregen und den Alterungsprozess verlangsamen soll.

Wird die Massage regelmäßig im Bereich des Kopfes durchgeführt, soll sie die Haarwurzeln und die Haare stärken.

In die Tagesroutine integrieren

Für eine Abhyanga-Massage benötigen Sie nicht zwingend einen ausgebildeten Masseur. Wenn Sie wissen, wie es geht, können Sie sie auch ganz einfach an sich selbst anwenden.

In der Regel werden Sie lediglich 15 Minuten benötigen und können die Massage somit perfekt in Ihre morgendliche Tagesroutine integrieren.

Optimal ist die Ganzkörpermassage direkt vor dem morgendlichen Duschen oder Baden.

Erste Vorbereitungen treffen

Die Abhyanga-Massage kann sowohl im Sitzen, als auch im Stehen durchgeführt werden. Um Ölflecken auf dem Boden zu vermeiden, bietet es sich an, dass sie ein großes Handtuch als Unterlage nutzen.

Die Raumtemperatur sollte angenehm warm sein. Nun müssen Sie natürlich noch das Öl vorwärmen.

Hier ist eine Temperatur etwas über der eigenen Körpertemperatur sinnvoll. Idealerweise geben Sie den Behälter, in dem Sie das spezielle Öl (Sesamöl oder Mandelöl) aufbewahren, dafür in ein heißes Wasserbad.

Für ein Erlebnis der Sinne, bietet sich es außerdem an, während der Behandlung spezielle duftende Massagekerzen zurück zu greifen.

Diese füllen den Raum mit süßen Noten, einer frischen Brise oder einem warmen holzigen Duft. Hier finden Sie eine exklusive Auswahl an Massagewachs, ganz etwas nach Ihrem persönlichen Geschmack: https://laternen-welt.de/kerzen/massagekerzen/.

So funktioniert die klassische Anwendung

Bevor Sie sich nun selbst verwöhnen, sollten Sie wissen, dass es bei der Abhyanga-Massage darum geht, Körper und Geist in ein Gleichgewicht zu bringen.

Anstelle eines kräftigen Drucks reichen somit sanfte Bewegungen aus, die das harmonisierende Öl gleichmäßig auf der Haut verteilen. Nur so kann es gut in die Haut einziehen.

Zu Beginn geben Sie etwas Öl auf die Haut oder in Ihre Handflächen. Nun können Sie es mit wenig Druck verteilen. Halten Sie Ihre Hand währenddessen in der Form einer Schale mit anliegendem Daumen.

So können Sie das Öl mit der gesamten Hand einmassieren. Schließlich sollte Ihr ganzer Körper mit einem dünnen Ölfilm bedeckt sein.

Haben Sie nur wenig Zeit für die Massage, reicht es auch vollkommen aus, wenn Sie lediglich Ihre Kopfhaut, Ihre Ohren und Ihre Fußsohlen massieren.

Der Ablauf der ayurvedischen Ganzkörpermassage

Bei der Massage gehen Sie nach einem strikten Muster vor. Begonnen wird mit einer Massage des Kopfbereichs. Mit kleinen, kreisenden Bewegungen massieren Sie das Öl zunächst in die Kopfhaut ein.

Im Folgenden kommen die Ohren und das Gesicht in den Genuss der wohltuenden Massage. Anschließend massieren Sie Ihren Hals und Ihre Schultern.

Wichtig ist: Massieren Sie immer mit den offenen Handflächen sowie den Fingern und nicht ausschließlich mit den Fingerspitzen.

Weiter geht es mit der Massage der Arme, der Hände und der Finger. Die langen Knochen der Arme und der Finger können Sie mit ebenso langen Auf- und Abwärtsbewegungen massieren.

Die Gelenke hingegen werden mit kreisförmigen Bewegungen im Uhrzeigersinn bearbeitet. Nun beginnen Sie damit den Bereich Ihrer Brust und Ihren Bauch zu massieren. Hier gehen Sie besonders vorsichtig vor.

Der Brustkorb wird in kreisenden Bewegungen massiert, während über dem Solarplexus und dem Brustbein Auf- und Abwärtsbewegungen empfehlenswert sind. Der Bauch wird nun ebenfalls mit kreisenden Bewegungen massiert.

Soweit es Ihnen möglich ist, können Sie nun auch Ihren Rücken mit dem Öl einmassieren.

Auf Ihre Beine können Sie während der Massage etwas mehr Druck ausüben. Wie bei den Armen auch, nutzen Sie an den Gelenken kreisende und an den langen Knochen gerade Bewegungen.

Zuletzt widmen Sie sich Ihren Füßen und den Fußsohlen mit ebenfalls kreisenden Bewegungen.

Damit Ihre Haut das ayurvedische Öl aufnehmen kann, sollten Sie nun etwa 15 bis 20 Minuten warten, bis Sie sich unter die Dusche stellen oder in der Badewanne entspannen.

Nicht jedermanns Sache

Abhyanga soll im Allgemeinen sehr positive Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Dennoch gibt es Lebensphasen, in denen von einer solchen Ganzkörpermassage abgesehen werden sollte.

Das ist etwa der Fall, wenn Sie derzeit unter Fieber oder Völlegefühl leiden, Ihr Körper Entzündungen ausbrütet oder Sie an Krebs oder Leukämie erkrankt sind.

Für Frauen gilt außerdem: Während den ersten Schwangerschaftsmonaten sowie während der Menstruation ist diese Prozedur ebenfalls tabu.

Leiden Sie hingegen unter Krampfadern, haben Sie in der letzten Zeit Verbrennungen erlitten oder eine Wunde auf der Haut, sollten Sie diese Körperpartien nicht massieren.

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