Was ist Enterale Ernährung?

Bei der enteralen Ernährung bekommen Patienten, die die Nahrung nicht selbstständig oral zu sich nehmen können, wollen oder dürfen einen Nahrungsbrei über eine Sonde eingeführt. Eine Reihe physischer und psychischer Erkrankungen, aber auch Alterserscheinungen und Operationen können die Gründe für die Anwendung der künstlichen Ernährung sein. Bei der künstlichen Ernährung wird zwischen enteraler und parenteraler Ernährung unterschieden. Enterale Ernährung bedeutet, dass der Patient mittels einer Sonde über den Verdauungstrakt, also über den Magen-Darm-Trakt ernährt wird.

Die parenterale Ernährung hingegen umgeht den Verdauungstrakt und läuft über eine Infusion direkt in den Blutkreislauf. Dieses Verfahren wird häufig dann angewendet, wenn der Patient über einen Zeitraum von mehr als drei Tagen nicht oral oder über eine Magensonde ernährt werden konnte. Dies kann beispielsweise bei akuten Magen-Darm-Erkrankungen oder bei Verdauungs- und Resorptionsstörungen im Dünndarm der Fall sein. Es gibt zwei Wege eine enterale Ernährung durchzuführen.

Bei dem Einsatz einer transnasalen Sonde wird ein Schlauch durch die Nase und die Speiseröhre in den Magen oder auch bis zum Dünndarm geschoben. Geeignet ist diese Methode nur als vorübergehende Maßnahme. Die Vorteile dieser Methode, dass sie weniger invasiv ist. Es bleiben keine Schäden am Körper zurück. Patienten nehmen die transnasale Sonde allerdings häufig als unangenehm und störend wahr. Dies kann so weit gehen, dass die Sonde vom Patienten absichtlich oder versehentlich gezogen wird. Ein weiteres häufiges Problem ist die Bildung von Druckgeschwüren in der Nase.

Bei einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie, kurz PEG, wird eine Sonde unter Zuhilfenahme eines Endoskops von außen durch die Bauchdecke in den Magen gelegt. Um ein Verrutschen der Sonde zu vermeiden, wird diese mit je einer äußeren und einer inneren Halteplatte fixiert. Da das Einsetzen einer perkutanen Sonde im Vergleich zu einer transnasalen Sonde erheblich aufwendiger ist, wird sie vor allem für eine längerfristige künstliche Ernährung verwendet. Die Vorteile dieser Methode sind, dass die Sonde nicht sofort sichtbar ist und Nase, Speiseröhre und Magen dabei geschont werden.

Es gibt viele verschiedene Gründe, die eine Notwendigkeit einer enteralen Ernährung darstellen. So kann etwa eine Operation der Speiseröhre das Legen einer Sonde erforderlich machen. Tumorerkranungen des gesamten Verdauungstrakts, Schluckbeschwerden oder Magersucht sind weitere mögliche Gründe.

Wichtig bei der künstlichen Ernährung ist das Einverständnis der betroffenen Person. Niemand darf gegen seinen Willen künstlich ernährt werden. Ist der Patient selbst nicht in der Lage seinen Wunsch zu äußern, liegt die Entscheidungsgewalt bei seinem gesetzlichen Vertreter. Doch auch in diesem Fall ist der mutmaßliche Wille des Patienten bei der Entscheidung zu berücksichtigen.

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